Verbauter Charme macht Dangast arm (Helmut Oeß)


22.12.2017

Strukturwandel in Dangast: fehlende Ehrlichkeit; Transparenz und Öffentlichkeit nicht erwünscht

 

Zur Erinnerung: Der Strukturwandel in Dangast wurde durch die Verabschiedung des Grundsatzbeschlusses („Taddigs-Plan“) durch den Rat am 19. 6. 2013 eingeleitet.

Die Erarbeitung eines touristischen Leitbildes mit Beteiligung der Öffentlichkeit – wie in anderen Küstenorten bereits initiiert oder abgeschlossen – sollte nicht stattfinden.

Die Ergebnisse einer 3-jährigen Arbeit des Arbeitskreises Dorferneuerung wurden mit dem Grundsatzbeschluss negiert, im Verlaufe der Planung sogar konterkariert.

Mittels juristischer Winkelzüge wurde im Vorfeld des Grundsatzbeschlusses der Antrag dreier Bürger auf ein Bürgerbegehren zunichte gemacht.

Es fehlte an Ehrlichkeit. Transparenz und Einbeziehung der Öffentlichkeit in den Entwicklungsprozess waren nicht erwünscht.

 

Zwei Beispiele zeigen das auf:

vollständiger Text:

mein.nwzonline.de/varel/politik-und-soziales/strukturwandel-in-dangast


9.12.2017

"Sich qualifizieren" ist eines der Lieblingsschlagworte des Restrukturierungsmanagers von Dangast. Wenn ein Wellness-Unternehmen seinen Standort im 'Weltnaturerbeportal' - das einmal als Kuranlage gedacht war - aufgibt, weil sich "die Räumlichkeiten ... für Wellnessangebote nicht eignen", fragt man sich, ob sich der "Kurdirektor" wie z.B. mit der Einsparung des Bewegungsbades (aus Platzmangel oder Kostengründen) und dem Verlust kurmedizinischer Kompetenz nicht erneut disqualifiziert hat - und sich nicht lieber auf seine Funktion als Geschäftsführer einer Technologiefirma der Region zurückziehen sollte. Dann wäre der Weg zu einem umsichtigen Umgang mit dem Nordseebad frei.


Vorschlag der BI Dangast

(eingereicht zur Sitzung des Eigenbetriebes Kurverwaltung Dangast am 23.11.2017)

Die BI Dangast schlägt vor, die Planungen des „Seekurparks“ zu stornieren und seitens der Kurverwaltung Sondierungsgesprächen mit dem Investor aufzunehmen zwecks Rückabwicklung des Verkaufs der Kuhle und deren Erhalt als Kurpark.

 

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Vorschlag der BI Dangast Erhalt Kuhle.pd
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NWZ 25.11.2017              Olaf Ulbrich

BI überreicht Unterschriften

DANGAST - Die Bürgerinitiative (BI) Dangast hat Varels Bürgermeister Gerd-Christian Wagner am Donnerstagabend während der Sitzung des Ausschusses Eigenbetrieb Kurverwaltung eine Liste mit 300 Unterschriften überreicht. Die Unterzeichner fordern, dass vor dem Nordseebad ein „unentgeltlicher Parkplatz“ errichtet werde.

Zweiter Punkt: „Die Sandkuhle muss als Kurpark erhalten werden, denn der Strandkurpark als Ersatz ist eine Mogelpackung.“ Die BI bezeichnete das als „Verschleuderung von Steuermitteln“. Zudem sprachen sie sich dafür aus, dass es für weitere Bebauungspläne „keine Genehmigung“ geben solle.

 

Dazu rechts unser Aufruf im Originaltext,

und folgend eine Stellungnahme bei 'Mein

Varel' zu einer Äußerung des Bürgermeisters

im Friebo vom 18.11.2017: "Kritik kommt

nur von einigen wenigen."

https://mein.nwzonline.de/varel/politik-und-soziales/dangast-bebauung/kurzaktion-315-unterschriften-gegen-weitere-bebauung-in-dangast-,a23261

*****

Die investigative Abteilung der NWZ hat über Monate zu der Entwicklung in Dangast recherchiert. Hier ein multimedialer Bericht:

www.nwzonline.de/politik/niedersachsen/dangast

 

Dazu auch Leserbriefe

 

 


Deichhöhe: auch Dangast ist betroffen

 

19.10.2017

 

Bei der zurückliegenden Deichschau äußerte sich Landrat Sven Ambrosy folgendermaßen:"Der jetzige Zeitplan für den Landkreis Friesland liegt zu weit in der Zukunft ... Wir müssen die Bereiche mit Unterbestick eher angehen." (NWZ)

Dazu Jochen Meier vom Fachbereich Umwelt beim Landkreis Friesland: "Wir wissen noch nicht, wann die Baumaßnahmen Friesland erreichen." (NWZ)

 

"Man ist für die derzeitigen Anforderungen, die auch durch das Niedersächsische Deichgesetz (NDG) vorgegeben sind, nicht gewappnet." Das Gesetz nämlich schreibt vor, schon ab einem Unterbestick von 20 Zentimetern tätig zu werden. (Friebo)

http://www.friebo.de/index.php/aktuell/varel-dangast/item/170-das-schwaechste-glied-ist-zehn-kilometer-lang

 

 



>> Jetzt reicht's! - Ihre Meinung zählt! <<

Unter diesem Motto fand am Dienstag, 5. September, ab 19 Uhr

eine Diskussionsveranstaltung vom NDR 1 Niedersachsen

im Gasthof 'Zur Linde' in Rallenbüschen statt.

Thema: 

"Mehr Betten oder mehr Beschaulichkeit?

Streit um Dorfentwicklung in Dangast"

Die Aufzeichnung wurde am 7.9. um 19 Uhr

auf NDR 1 Niedersachsen gesendet

 

"Verantwortliche stellen sich nicht"

Leserbrief zur NDR-Sendung in der NWZ

 

"Es ist unübersehbar: Ort entwickelt sich nicht weiter"

Leserbrief zur NDR-Sendung in der NWZ

 

die Fassung ohne Kürzungen unter Leserbriefe

 

Protest-Poesie

verlesen bei der Aufzeichnung der Rundfunksendung am 5.09.2017



 

Dangast , 22. August 2017

Antrag auf Vertagung

des Antrages auf Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für den Bereich des ehemaligen Restaurant-und Saalgebäudes Deichhörn in Dangast,

sowie Antrag auf die Rückabwicklung der ehemaligen Sandkuhle/Kuhle.

Begründung:

Das Thema Spontan-Abbruch des Investors wurde weder öffentlich noch im Rat aufgearbeitet.

Die Gebäude sollten nach Grundsatzbeschluss des Rates erhalten und in Nutzung bleiben, sowie in das Gesamtkonzept integriert werden.

Der Investor schuf mit seinen Abbruchsaktionen neue Tatsachen und Gegebenheiten, welche gründlich analysiert und beurteilt werden müssen.

Darüber und dazu sollte auch die Dangaster und Vareler Bewohnerschaft informiert und befragt werden.

Die Investoren-Bebauung sieht u.a. den Bau neuer bzw. zusätzlicher Ferienwohnungen vor, was die Bettenzahl auf ca. 1000 an steigen ließe.

 

Eine Zustimmung zu dem Ersuchen des Investors sollte gekoppelt werden an die Rückgabe der ehemaligen Sandgrube/Kuhle.

Diese diente dann als Ausgleichsfläche der Ruhe und Erholung für die weitere Siedlungs-Verdichtung unseres Ortes Dangast.

 

BI Dangast


Das "Weltnaturerbeportal" wurde ohne Versicherungsschutz vor den Hauptdeich gesetzt. Für Schäden bei kommenden Sturmfluten zahlt der Steuerzahler. Der geplante "Seekurpark" wird dank einer Ausnahmegenehmigung in der Deichschutzzone installiert. Diese Genehmigung ist widerruflich. Bedeutet das, dass bei einer anstehenden Deicherhöhung (der Bestick ist derzeit teilweise weit unter Sollhöhe) die Ausgaben von über 500 000 Euro unter dem neuen Deichfuß verschwinden?

 

Die Deichbehörde ordnet an, geplante Wege so auszulegen, dass sie mit schweren Fahrzeugen und Geräten befahren werden können. Wie mag das in einem "Kurpark" aussehen?

Neuanpflanzungen von Gehölzen sind nicht zulässig. Bleiben wohl Stauden und Gräser - aber laut Bestimmung nur Arten, die sich nicht durch Samenflug vermehren. Die Flora wird sich offenbar nicht großartig von der auf den vorhandenen (und ohnehin schon touristisch genutzten) Flächen unterscheiden.

 

Wofür sollen also eine halbe Million Euro investiert werden? In "geringfügige Veränderungen der Geländetopografie"? Für spezielle Brücken, Treppen, Bänke und Spielgeräte und deren Ab- und Aufbau bei Sturmflutlagen, wie von der Deichbehörde beschrieben?

Dazu zwei Auszüge aus dem Schreiben der Behörde an die Kurverwaltung und den Eigenbetrieb Dangast:

   "Für den Fall, dass Belange der Deichsicherheit oder der Deichausbau den Widerruf der Ausnahmegenehmigung erfordern, haben Sie bzw. Ihre Rechtsnachfolger das Material auf Ihre Kosten vollständig zu beseitigen. [...]"

   "Erfordert der Küstenschutz Deichbaumaßnahmen, so sind dem Deichband alle Kosten zu ersetzen, die durch den Gegenstand dieser Genehmigung zusätzlich entstehen."

 

Wie auch beim "WNP" werden dann die Bürger der Stadt Varel zur Kasse gebeten.


gesehen im "Nordseepark" Dangast
gesehen im "Nordseepark" Dangast

Dorferneuerung - Chance vertan

8 Jahren nach Beginn des Dorferneuerung-Prozesses und kurz vor Schluss der Förderungsperiode, wird nun im Namen der Dorferneuerung eine Summe abgerufen, die mit den eigentlichen Zielen nicht mehr viel zu tun hat, weil es sich um die Finanzierung einer vorwiegend touristischen Maßnahme handelt.

der vollständige Text bei den Leserbriefen


Denkpause einlegen

Das Jahr 2016 sei ohne besondere Ereignisse verlaufen, so die Rückschau seitens der Kurverwaltung Dangast. Mit dem Ziel, das Defizit des Eigenbetriebes auf unter 900.000 € zu reduzieren, liege man im Plan. Verschwiegen wird jedoch, dass dieses Ergebnis mit Verlusten an Lebensqualität für Gäste und Einwohner einhergeht.

So wurde kurzerhand, das in der Planung für das Weltnaturerbeportal noch vorgesehene Solebewegungsbecken gestrichen. Damit verliert Dangast sein teuer und mühevoll erworbenes, alleinstellendes Hochprädikat „Ort mit Heilquellenkurbetrieb“. Dies ist besonders schmerzhaft, weil darüber hinaus auch die Kurarztpraxis geschlossen wurde und ambulanten Badekuren in Dangast praktisch nicht mehr stattfinden können. Dieser Verlust ist unbegreiflich, da der Gesundheitstourismus im allgemeinen an Bedeutung zunimmt und alle Experten ihm eine große Zukunft voraussagen.

Mit der vorgesehenen Bebauung des Kurparks und Deichhörns gehen ersatzlos 49 400 m² an innerörtlicher Erholungsfläche verloren, die bisher als Ruhe- und Rückzugsraum für Mensch und Natur dienten.

Die Bebauung der Deichschutzzone entgegen den Bestimmungen des Niedersächsischen Deichgesetzes und der landesministeriellen Empfehlung bedingt eine Schwächung des Küstenschutzes an einem prekären Deichabschnitt.

Mit dem Abriss des Kursaales fehlt zukünftig ein Ort, in dem in angemessenem Rahmen größere Veranstaltungen stattfinden können. So muss z.B. das Volkstheater Varel dieses Jahr seine Aufführungen absagen, weil es keine neue Spielstätte gefunden hat.

Dangast, immer noch vorwiegend dörflich geprägt, entwickelt sich unaufhaltsam hin zu einem Ort mit urban- siedlungsdichtem Charakter und verliert so an Flair und Charme.

Kunstraum, Ateliers und Frisörsalon sowie das äußerst beliebte Bistro fallen der Abrissbirne zum Opfer.

Im Sinne einer Schadensbegrenzung sollten die politisch Verantwortlichen überdenken, ob diese Entwicklung in Dangast wirklich so gewollt ist.

Sie sollten eine Denkpause einlegen und diese nutzen, um die noch ausstehende Leitbilddiskussion zu führen, bevor auch noch die Kuhle zugebaut wird.

 

Es wäre auch vernünftig, die Ergebnisse der Klagen gegen die Bauplanung vor den Verwaltungsgerichten abzuwarten. 


Dangast: 60% der Erholungsflächen gehen verloren!

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Werden sie auch die verbliebenen Grünflächen noch fressen?


Das endgültige Ende kurmedizinischer Kompetenz:

Dies war einmal ein Bewegungsbad


Leserbrief zum Bericht über die Entwicklung in Dangast

„Unsere Gäste erwarten Qualität“, Friebo 4/2017

 

Unser Dorf wird gesichtslos

Schade. Dangast wird nicht von innen heraus gestaltet, sondern erhält durch von außen gesteuerte Maßnahmen sogenannte Attraktivität. Ein Facelifting nach dem anderen überzieht das Dorf, bei Verlust des eigenen Gesichtes. Ohne diskutiertes Leitbild wird alles was dem Trend entspricht in unseren Ort hineingepresst. Statt Meererlebnis geht es jetzt mehr und mehr um Aktivitätszonen am Strand. Anstatt die Sandkuhle als einen natürlichen Freiraum für Menschen und Tiere wertzuschätzen und zu bewahren, wird nun ein abgezäunter Hunde-Agilityplatz direkt am Meer geschaffen. Der Kurpark wird zunichte gemacht mit Vermietungs- und Renditeblöcken in Reih und Glied. Jede Zone bekommt einen schönen Namen und schon soll es gut sein. Es ist für jeden etwas dabei und dann eben für alle nichts. Am Ende wird unser Dorf geschichts- und gesichtlos. Die nur nach kurzsichtiger Geldverwertung ausgerichtete Tourismusindustrie zerstört und vernutzt unwiederbringlich die Ausprägungen unseres Künstler- und Kurortes, unseres Lebens- und Naturraumes.

Gabi Beyersdorff, Dangast